Der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen ist zu entnehmen, dass sich 51 068 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland aufhalten.
Die meisten von ihnen leben in Nordrhein-Westfalen (11.051), Bayern (7.330), Baden-Württemberg (6.825), Niedersachsen (4.638) und Hessen (4.446). Weniger minderjährige Flüchtlinge leben in Berlin (2.464), Hamburg (1.228), Thüringen (1.274) und Mecklenburg-Vorpommern (924).
Die Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf den Stichtag 15.9.2016.
Quelle: Zeitungen der Funke Mediengruppe vom 17.10.2016
Seit Februar 2016 ist die Zahl von jungen Flüchtlingen in der Jugendhilfe um 5.000 auf rund 64.000 gesunken; davon sind 51.000 minderjährige und 13.000 junge Flüchtlinge.
Der Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) hat die aktuellen Zahlen ausgewertet.
Quelle: Auswertung der Bestandszahlen www.b-umf.de
Der Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. (BumF) weist darauf hin, dass viele geflüchtete Kinder und Jugendliche mit Beginn des neuen Schuljahrs außen vor bleiben: Für sie herrscht Lageralltag statt Schulalltag.
In einer gemeinsamen Kampagne fordern daher die Flüchtlingsräte, Jugendliche ohne Grenzen, GEW, PRO ASYL und BumF: Schule für Alle – ohne Ausnahme.
In Deutschland leben zur Zeit rund 52.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umF) – zumindest waren so viele im Juli 2016 in Betreuungs- und Jugendhilfemaßnahmen registriert, erklärt der „Bundesfachverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge“.
Damit ist die Bestandszahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge seit Dezember 2015 leicht gesunken.
Das Kinderhilfswerk Unicef registriert eine überproportional hohe Zahl an minderjährigen Flüchtlingen, die vor Krieg und Gewalt fliehen. Sie müssten besser vor den Gefahren der Flucht geschützt werden.
Quelle: ZEIT ONLINE – Zum Artikel vom 7. September 2016
Aus dem Newsletter des Bundesverband für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF):
Der Bundesverband hat eine bundesweite Umfrage durchgeführt, um die tatsächlichen Auswirkungen der bundesweiten Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu erfassen, die seit November 2015 erfolgt.
An der Umfrage haben 1.400 Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe teilgenommen.
Die Ergebnisse liegen jetzt vor und zeichnen ein Bild von der teilweisen defizitären Aufnahmestruktur für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland.
Auf Anfrage der „Osnabrücker Zeitung“ teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit, dass am 1. Juli 8991 Flüchtlingskinder in Deutschland als vermisst gemeldet waren. Die meisten von ihnen waren ohne Eltern in die Bundesrepublik gekommen.
Bei den Vermissten handelt es sich überwiegend um Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Nur 867 waren Kinder unter 13 Jahren.
In den meisten Fällen liegt nach Angaben des BKA kein krimineller Hintergrund vor. Vielfach würden die Jugendlichen, die aus den Aufnahmelagern verschwinden, aufbrechen, um Verwandte oder Bekannte in anderen deutschen Städten oder im europäischen Ausland aufzusuchen. Dabei gebe es oft keine Rückmeldung, wenn die Kinder bei ihren Familien angekommen sind.
Die meisten vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kommen nach Angaben der Bundesregierung aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Eritrea, Marokko und Algerien.
Quelle: SPIEGEL ONLINE – Zum Artikel vom 29. August 2016
Aus dem Newsletter von Amnesty International:
Die Plattform „Mut gegen rechte Gewalt“ hat in diesem Jahr bereits mehr als 730 Angriffe auf Asylsuchende und Flüchtlingsheime dokumentiert.
Darunter waren 92 Brandanschläge. 213 Asylsuchende wurden bei diesen Angriffen verletzt.
Laut offiziellen Angaben wurden 2015 Flüchtlingsheime 1.031 Mal angegriffen – fünfmal so häufig wie im Jahr zuvor.
Die App-Projekt „Kinder auf der Flucht“ möchte über Flüchtlingskinder in Deutschland aufklären und Empathie wecken.
Die drei Flüchtlingskinder Korosh, Haifa und Mohammad erzählen die Geschichte ihrer Flucht nach Deutschland.
Eine erste Version der App ist bereits verfügbar und kann kostenlos im App Store und bei Google Play heruntergeladen werden.
Um die zentralen Themenbereiche „Herkunft“, „Flucht“, „Asyl“ und „Leben und Lernen in Deutschland“ werden jeweils zentrale Fragen formuliert, Kurzfakten der Art „Wusstest Du, dass…“ angezeigt, Menschenrechtsfragen als zugrundeliegende Thematik vorstellt und insbesondere Interviews mit Flüchtlingskindern und Helfern zum Anhören angeboten. Derzeit ist eine funktionelle Erweiterung geplant, die die App um ein QUIZ sowie pädagogische Handreichungen für LehrerInnen erweitern soll.
Über eine interaktive Karte können die verschiedenen Fluchtrouten nachvollzogen werden.
Bilder des Künstlers Hubert Stadtmüller illustrieren die verschiedenen Themenbereiche.
Insbesondere über die Bildungsmöglichkeiten für junge Flüchtlinge in Deutschland sollen Interviews mit Fachkräften und professionellen Helfern aufklären.
Das Ziel ist Aufklärung: gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus – für ein gemeinsames Miteinander.
Lehrerinnen und Lehrern bietet die App abwechslungsreiches Begleitmaterial für den Unterricht.
Insbesondere über die Bildungschancen für junge Flüchtlinge in Deutschland informieren Interviews mit Fachkräften und professionellen Helfern.
Für eine funktionelle Erweiterung der App benötigen wir Ihre Unterstützung.
Unsere Gesellschaft ist durch die hohe Anzahl von Flüchtlingen, die dringend Hilfe benötigen, vor eine große Herausforderung gestellt. Ein Ende der ursächlichen Konflikte ist kaum absehbar. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen in Deutschland gut informiert sind und empathisch den neuen Herausforderungen begegnen.
Das App-Projekt „Kinder auf der Flucht“ möchte hierzu einen Beitrag leisten.
Wir danken für die bisherige Unterstützung:
Gitte Halbeck, Leiterin Sachgebiet Bürgerschaftliches Engagement,
Sozialreferat der LH München
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind 2015 so viele allein reisende Migranten un Flüchtlinge in Deutschland angekommen.
Die Jugendämter nahmen 2015 mindestens 42.300 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern ankamen in ihre Obhut. Der Anstieg betrug 263 Prozent. Damit sind im Vergleich zu 2014 rund 30.700 mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.
91 Prozent waren männlich, wohingegen nur etwa 3.600 Mädchen unbegleitet nach Deutschland einreisten.
Unter Berufung auf das BAMF hätten bislang erst 93 Prozent der 2015 eingereisten unbegleiteten Minderjährigen einen Asylantrag gestellt. Hauptgrund dafür sind Engpässe bei den Behörden.